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 Rehe im Wald (Vampir FanFic)

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sunnymouse

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BeitragThema: Rehe im Wald (Vampir FanFic)   Rehe im Wald (Vampir FanFic) Icon_minitime1Sa Okt 18, 2008 4:27 pm

Also das ist nicht meine. Das Original ist auf http://www.fanfiction-forum.de.gg/. Aber mich hat die geschichte so inspiriert das ich sie einfach posten musst (<--- vampirfan). geschrieben wird aus der ich-Perspektive von einer magd aus einem örtlichen Wirtshaus. die geschichte handelt also nur von dem vampir und der magd.


Rehe im Wald

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Was tue ich hier? Es ist spät. Dunkel.
Niemand geht um diese Zeit in den Wald. Innerlich muss ich seufzen.
Ja genau. Niemand. Hier draußen bin ich endlich allein.
Instinktiv packe ich die schweren Wassereimer etwas fester. Ich habe keine Angst vor der Dunkelheit. Ich nicht.
Lieber sie, als die Betrunkenen am Brunnen mit ihren forschen Händen. Schlimm genug, wenn sie mir im Schankraum in den Ausschnitt starren. Als gäbe es bei einem jungen Mädchen wie mir etwas zu sehen.
Ich taste mich weiter über den düsteren Pfad, tiefer in die Wälder. Natürlich kenne ich den Weg. Herr Chagal wird sich fragen, wo ich bleibe. Aber zum Brunnen bekommt mich niemand.
Ein Zweig knackt unter meinen Füßen. Ein Rascheln im Gestrüpp, ein Schatten auf dem Weg. Dann wieder Stille.
War es doch keine gute Idee gewesen? Ich lausche ins Dunkel.
Meine Hände sind ganz feucht und die Griffe der Eimer rutschen aus den Fingern.
Ärgerlich wische ich sie an meiner Schürze trocken. Es gibt keinen Grund Angst zu haben. Oder an alte Geschichten zu denken.
Wölfe, Vampire. Was auch immer. Im Sommer fallen sie keine Menschen an, das weiß doch jeder. Schließlich finden sie genug anderes ... anderes ... Ja was eigentlich?
Ich will schlucken, doch mein Hals ist wie zugeschnürt. Der Gedanke kommt ungewollt, ungeladen, so wie es schlechte Gedanken immer tun. Trinken Vampire im Sommer weniger Blut, als im Winter? Wohl kaum.
Allein stehe ich auf dem dunklen Pfad. Hinter mir glimmen nur noch ein paar schwache Lichtstrahlen durchs Unterholz. Vor mir verschwindet der Weg einfach im Nichts. Allein.
Nein.
Ich bin nicht allein. Ich weiß es plötzlich. So sicher, wie ich noch nie etwas gewusst habe.
Ich kneife die Augen zusammen und versuche im Dunkeln etwas auszumachen. Nur wilde schwarze Schatten. Noch einmal lausche ich angestrengt ... Doch mein Herz klopft bis in die Schläfen und mein Atem donnert unendlich laut in meinen Ohren.
Zurück. Ich könnte zurück, muss wieder zurück. Vorsichtig gehe ich einen Schritt nach hinten. Wieder ins Dorf, ja. Notfalls auch an den Brunnen. Nur ...
Ein weiteres Knacken. Ich fahre herum. Diesmal kommt es bestimmt nicht von mir. Zwischen mich und die rettenden Lichter schnellt ein Schatten, so plötzlich, dass ich keine Luft zum Schreien finde.
Doch er springt tiefer ins Dickicht. Ich höre Hufe auf den trockenen Boden schlagen. Immer weiter entfernt.
Ein Tier. Ein Reh vielleicht. Mir wird ganz warm vor Erleichterung. Wie kann ich nur so schreckhaft sein? Gut das niemand meine glühenden Wangen sieht. Ich habe auch noch die Eimer fallen lassen.
Einen Moment bleibe ich stehen und versuche, meinen Atem zu beruhigen. Ich muss weiter. Inzwischen vermisst man mich sicher.
Bald schon kann ich das leise Rauschen des Baches hören. Das Gestrüpp um mich herum wird dichter, aber ich halte die Augen stur auf den dunklen Pfad gerichtet. Nur nicht noch einmal so erschrecken. Ich bin zu nah am Ziel um einfach zu flüchten.
Auf ihre großen Augen freue ich mich schon. Du warst im Wald? Jetzt?
Natürlich, werde ich ihnen antworten. Ist ja nichts dabei. Oder?
Es ist ja nur Dunkelheit. Und das nagende Gefühl, dass ich noch immer nicht allein bin.
Gut, dass die Büsche wieder lichter werden. Hier am Bach drängen sich sogar ein paar Strahlen des Mondes durch die Bäume.
Ein Plätschern.
Nah.
Doch die Begegnung eben hat mich ein wenig wagemutiger gemacht. Vorsichtig trete ich noch einen Schritt aus dem Schutz des Gestrüpps. Ein Mann hockt am Wasser.
Noch immer kann ich nicht schlucken. Langsam, ganz langsam kriecht ein kalter Hauch von Angst meinen Rücken hinauf.
Er hat mich nicht bemerkt. Er kniet am Bach, nur eine zerfetzte Hose am Körper. Mit beiden Händen langt er in das eisige Wasser und lässt es sich über die Schultern fließen.
Nur quälend langsam ergibt die Szene für mich Sinn. Ich zucke zusammen, als er den Kopf hebt und verfluche mich im gleichen Moment. Bloß kein Geräusch. Noch sieht er nicht in meine Richtung.
Dunkle Flecken schimmern auf seiner Brust.
Dunkle Flecken verkleben die leuchtenden Haare.
Mein Herz schlägt so laut, ich bin mir sicher er hat mich bemerkt.
Doch er senkt den Kopf und fährt fort, sich zu waschen.
Er lässt sich Zeit.
Und ich wage nicht, eine Bewegung zu machen.
Die Eimer in meinen Händen werden schwer, doch ich kann nichts tun. Ich bin nicht dumm, ich weiß das das kein Mensch ist. Die gespannte Haltung, die sehnigen Muskeln, die so mühelos unter seiner Haut tanzen.
Ich bin nicht dumm. Ich habe schon nackte Männer gesehen. Junge wie Alte. Das hier hat nicht den Körper eines Mannes. Es hat den Körper eines Raubtieres.
Endlich schaffe ich es zu schlucken. Doch die Panik kriecht immer höher.
Meine Fingerspitzen sind kalt und taub, kaum das sie die beiden Eimer noch halten können.
Er steht auf. Starke Beine unter dem zerrissenen Stoff. Wie weit würde ich wohl kommen? Ein Dutzend Schritte? Weniger?
Er sieht auf. Zu mir. Direkt in meine Augen. Mein ganzer Körper wird vor Angst gefühllos. Dreht sich um. Rennt davon.
Wie weit?
Der Adrenalinstoß lässt nach. Ich bleibe stehen. Warum? Warum werde ich nicht verfolgt?
Das Atmen fällt so schwer wie noch nie, doch ansonsten bleibt alles still. Hinter mir liegen die Wassereimer. Kaum zwölf Schritte.
Ich spüre wie ein neues Gefühl die Panik verdrängt.
Verwirrung. Und Wut.
Was sollte das? Es hätte mich verfolgen müssen. Jagen. Zur Strecke bringen.
Doch nun stehe ich hier auf dem Weg und nichts geschieht. Spielt es mit mir?
Eine Katze und ich ihre Beute?
Tapfer ziehe ich die Schultern zurück, aber mutiger fühle ich mich dadurch nicht.
Ein Schritt zurück zur Lichtung. Noch einer.
Zitternd setze ich einen Fuß vor den anderen. Da steht es. Am Fluss, wo ich es gesehen habe. Den Kopf noch immer in meine Richtung gedreht, doch nun kann ich im Mondlicht ein freches Grinsen erkennen.
Macht es ihm Spaß, mich zu erschrecken? Weil es weiß, das ich mich nicht wehren kann?
Kann ich das denn?
“Komm doch näher, kleines Reh.”
Seine Stimme. Es ... er spricht und das bringt mich endgültig um meine Fassung. Ich hole tief Luft und schließe die Augen.
Es kann nicht sein. Nur weil er spricht, kann er mich immer noch töten. Ich darf nicht vergessen, er ist das Raubtier hier.
Ich öffne die Augen und er sieht erwartungsvoll zu. Dunkle Flecken schimmern noch immer auf seiner nackten Haut. Ich muss nicht näher kommen, ich weiß das es Blut ist.
Vielleicht hat er ... Vielleicht ist er satt.
Noch einmal traue ich mich nicht wegzusehen. Ganz langsam bücke ich mich nach den beiden Eimern und trete auf die Lichtung hinaus.
Amüsiert lässt er sich ins Gras sinken und beobachtet meinen Weg zur Böschung.
“Du bist ein sehr scheues Reh.”
Der gelassene Ton ärgert mich. Selber Reh. Er weiß ganz genau, dass er der Stärkere hier ist.
Mit zitternden Händen halte ich einen Eimer ins Wasser. Doch meine kalten Finger konnten ihn schon leer kaum halten.
Mit seinem Raubtierlächeln betrachtet er meine Bemühungen. Dann erhebt er sich und kommt auf mich zu. Der Impuls zu fliehen ist so stark, nur der Eimer in meinen Händen hindert mich, erneut zu laufen.
Wie Vieh an der Leine hänge ich am Henkel, und doch ist die Angst zu groß um loszulassen.
Schweigend greift er danach und löst meine verkrampften Finger. Seine Hände sind eisig. Tot.
Ohne das Gewicht des Wassereimers falle ich ins Gras wie ein Sack Kartoffeln.
Seelenruhig greift er auch nach dem Zweiten und füllt ihn.
Er trägt sie so mühelos, ich will mir nicht vorstellen, was er mit mir anstellen könnte.
Langsam dreht er sich um und kommt auf mich zu. Nein. Nicht, nicht so nah.
Panisch krieche ich auf dem klammen Gras zurück.
Endlich gibt er auf und stellt die Eimer ab. Er bringt wieder ein paar Schritte Abstand zwischen uns und mein Herz beruhigt sich.
Das Grinsen auf seinem Gesicht hilft meinen Nerven nicht gerade.
“Weißt du, wer ich bin, Reh?”
Natürlich. Ich habe ihn noch nie gesehen. Ich habe überhaupt noch keinen wie ihn gesehen. Aber der Vampir mit den silbernen Haaren ist bei uns nicht weniger berüchtigt als der Graf selbst.
Mehr als ein schwaches Nicken wage ich nicht.
Er streckt eine Hand aus, als wolle er mir aufhelfen. Ich bin mir sicher, wenn ich mich bewege, werde ich das Raubtier in ihm wecken.
Schließlich gibt er auf. Er war wohl lang genug freundlich.
Mit schnellen Schritten steht er neben mir. Bevor ich auf die Füße komme, spüre ich seine tote Hand auf meiner Schulter, werde zurück ins Gras gedrückt.
“Lauf doch nicht weg.”
Er setzt sich neben mich. Kann er den Schweiß auf meinem Gesicht sehen? Ich bekomme kaum Luft.
Ein kalter Finger streicht über meine Wange, fährt die Sommersprossen dort entlang.
“Hübsches Reh.”
Der Finger legt sich auf meine Lippen. Erst jetzt merke ich, wie laut mein Atem in der Stille klingt.
Man sagt er beißt keine Frauen. Nur hübsche junge Männer.
Aber die Art, wie er über das dünne Halsband an meiner Kehle streicht ...
Ich versuche zu atmen, doch keine Luft wagt es, an seiner Hand vorbei in meine Lungen zu fließen.
Nun, offenbar habe nicht nur ich gemerkt, wie sehr es in diesem Dorf an jungen Männern mangelt.
Seine Hand lässt mich los. Ich schnappe nach Luft.
Erst als mein Atem wieder langsam geht und mein Puls nicht mehr in den Ohren dröhnt ... Erst jetzt traue ich mich, die Augen zu öffnen.
Er sitzt neben mir und grinst noch immer. Eine Katze, die auf ihre Beute hinab schaut. Die hellen Augen scheinen jeden Gedanken direkt aus meinem Gesicht zu lesen.
Ich muss hier weg. Soviel Klarheit hat mein Verstand wieder erreicht. Ich muss zurück ins Dorf und weg von diesem Vampir und zwar so schnell wie möglich.
Ein wenig macht es mich stolz, dass mein Herz nicht mehr ganz so wild schlägt, als ich aufstehe.
Er rührt sich nicht, schaut zu, wie ich die Wassereimer packe. Jetzt ist es mir egal. Er hatte mehr als genug Zeit mich zu beißen. Ich will nicht mehr mit mir spielen lassen!
Voll wiegen diese Eimer mehr als ich. Quälend langsam schleife ich sie zum Waldpfad. Kurz bevor ich einen Fuß auf den schattigen Weg setzen kann, höre ich noch einmal seine Stimme.
“Mach's gut, Reh.”
Im Schutz des Dickichts wage ich es schließlich, mich nach ihm umzudrehen. “Selber Reh.”
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